Das Unternehmen in Kathmandu

Während 17 Jahren waren meine Eltern in anderen Unternehmen angestellt und knüpften dort Teppiche. Dadurch haben sie den Produktionsprozess kennengelernt. 2005 eröffneten sie eine eigene Teppichfabrik mit vorerst zehn Mitarbeitenden. Die Anzahl Mitarbeitende erhöhte sich bis zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 auf rund 50 Beschäftigte. Da während dem Lockdown nur wenige Teppiche exportiert werden konnten, hat das Unternehmen momentan 25 Mitarbeitende. Meine Eltern stellen allen Angestellten und deren Familien Wohnungen in der Nähe zur Verfügung. Alle Mitarbeitenden erhalten den Lohn, der vom Staat für das Knüpfen von Teppichen vorgegeben wird. Für die Herstellung von 20 bis 25 Teppichen arbeiten 50 Mitarbeitende etwa eineinhalb Monate lang.

Ziel unseres Unternehmens

Meine Eltern verkaufen ihre Teppiche an Exportunternehmen, welche diese dann in Europa oder Amerika an dritte Unternehmen weiterverkaufen. Um diesen Zwischenhandel zu vermeiden, habe ich in der Schweiz das Unternehmen Tamang Teppiche gegründet. Als Einzelfirma möchte ich Teppiche vom Unternehmen meiner Eltern kaufen, selbst in die Schweiz importieren und hier anbieten. Dadurch kann ich dem Unternehmen in Nepal einen angemessenen Preis für ihre hochwertigen Teppiche bezahlen. Ein weiteres Ziel ist es, mehr Arbeitsplätze in Nepal zu schaffen. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit suchen viele Nepalesinnen und Nepalesen Arbeit im Ausland, beispielsweise in Malaysia, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in Katar. Da dort oft schlechte Arbeitsbedingungen herrschen und die Familie über lange Zeit nicht besucht werden kann, möchten meine Eltern gute Arbeitsplätze ermöglichen.